Begriffserklärung
Als Mikrobiom bezeichnet man die riesige Gemeinschaft der Bakterien in unserem Darm. Ein komplexes System aus guten und schädlichen Bakterien. In den 2000er-Jahren stieg das Interesse der Forscher am Mikrobiom rapide an. Das "Human Microbiome Project“ (ab 2007) oder dem „American Gut Project“ (ab 2012) halfen die Zusammensetzung der Darmbakterien zu entschlüsseln. Verschiedene Faktoren haben einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Mikrobiom: Genetik, Umweltfaktoren, Ernährung, Hygienebedingungen, Infektionen, Medikamente, Herkunft und Geschlecht.
Einfluss auf unsere Gesundheit
Das Mikrobiom beeinflusst den Stoffwechsel, Energieverwertung und Krankheitsrisiko. Es hat Einfluss auf die Verwertung der Nahrung im Darm und somit die Energiegewinnung. Zudem reguliert es den Blutzuckerspiegel was insbesondere bei Erkrankungen wie Diabetes wichtig ist. Es hat Einfluss auf den Fett- und Gallensäure-Stoffwechsel und das Immunsystems.
Deshalb ist es wichtig eine ausreichende Menge and “guten“ Bakterien wie etwa Lactobazillen und Bifidobakterien zu haben, welche bakterielle Krankheitserreger wie etwa Clostridien in Schach halten.
- Direkten Verbindung von Darm und Gehirn über den Vagusnerv
- Kommunikation von Bauch und Kopf über den Blutkreislauf
- Nervenerkrankungen im Gehirn wie zum Beispiel Parkinson bringt man ebenfalls mit dem Mikrobiom in Verbindung. Zu den frühen Symptomen von Parkinson gehören auch Verdauungsstörungen.
- Reizdarmpatienten erkranken vermehrt an Depression während Depressionskranke überdurchschnittlich oft unter Verstopfung leiden.
- Patienten mit zu wenig „nützlichen“ Bakterien im Darm scheinen auch deutlich anfälliger für schwere Verläufe von Covid-19. Auch bei den Nachwirkungen des Virus (z.B. Long Covid) spielt das Mikrobiom eine Rolle.
Mikrobiom und einfluss auf übergewicht
Es wurden auch Untersuchung des Darm Mikrobiom von Zwillingspaaren gemacht, wobei einer Schlank einer Übergewichtig war. Hierbei wurde festgestellt das die übergewichtigen Teilnehmer eine signifikant verringerte Vielfalt und veränderte Zusammensetzung der Darmbakterien hatten. Im folgenden wurde eine Studie durchgeführt, wobei normalgewichtige Zwillingspaare in zwei Gruppen eingeteilt wurden:
Gruppe A erhielt die Bakterienlandschaft aus dem Darm der übergewichtigen Zwillinge und Gruppe B Bakterien der schlanken Zwillinge. Beide Gruppen hatten anschließend die exakt gleiche Nahrungsaufnahme. Das Resultat war, das Gruppe A eine rapide Gewichtszunahme gegenüber Gruppe B aufwies.
Übergewichtige haben generell eine geringe Bakterienvielfalt im Darm, es dominieren Fettspeicher-Bakterien (Firmicutes-Bakterien) welche Kalorien-Sammler sind. Sie sind bei Menschen, die schlecht abnehmen, in der Überzahl.
präventation
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht über die Apotheke. Man kann das Immunsystem durch eine Darmsanierung stärken und hierbei liefern Probiotika direkt lebensfähige Mikroorganismen, welche die Darmflora bereichern.
Gute Mikrokulturen-Präparate enthalten mindestens 20 Mrd. koloniebildende Einheiten (kbE), dies Entspricht etwa 25 kg Natur Joghurt, was sicherlich über den Alltagsverzehr hinausgeht.